Sabine Roth

Ein umstrittener Standort wird aufgegeben…warum erst jetzt?

Die Zahl der Flüchtlinge, die Ditzingen unterbringen muss, ist kleiner geworden. Statt 558 Personen, wie noch im November 2015 angekündigt, sind es nach heutigem Stand nur noch 379.

Der seit November 2015 vorgehaltene Standort für Container auf dem Parkplatz an der Stadthalle wird nicht mehr benötigt.

Dass dieser Standort nur für den Notfall dient und sobald als möglich entfallen soll, war von Beginn an festgelegt. Deshalb wurde der Beschluss im November 2015 von allen Fraktionen - außer den UB - mitgetragen.

Im September 2016 kam der Antrag von UB und CDU, den Parkplatz sofort freizugeben. Aber der Verwaltung lagen zu dieser Zeit keine neuen Zahlen vor, und die Fertigstellung der geplanten Gebäude verzögerte sich. Aus diesem Grund lehnte eine Mehrheit der Räte den Antrag ab.

Auch die SPD-Fraktion wollte den Standort an der Stadthalle nicht vorzeitig aufgeben. Nur dort hätten im Notfall rasch Plätze für eine größere Anzahl von Flüchtlingen geschaffen werden können. Und die Alternative, Hallen für die Unterbringung zu schließen, hätte noch weniger Freude ausgelöst.

Jetzt erst liegen belastbare Zahlen vor. Deshalb ist die Aufgabe des auch von uns ungeliebten Standortes erst jetzt verantwortbar.

Auf die Unterkünfte am Kugelwasen in Heimerdingen und auf einen Teil der Plätze am Hirschlander Weg in Schöckingen kann ebenfalls verzichtet werden.

Die Gebäude an der Lehmgrube in Ditzingen und in der Brühlstraße in Hirschlanden werden aber weiterhin dringend gebraucht. Ob sie ausreichen, wird sich zeigen. Niemand weiß, wie sich der Familiennachzug bei anerkannten Flüchtlingen auswirkt.

Bauen für Flüchtlinge genügt jedoch nicht. Auch für andere Personengruppen muss dringend bezahlbarer Wohnraum entstehen. Aus diesem Grund hat die SPD-Fraktion angeregt, im aktuellen Neubaugebiet „Ob dem Korntaler Weg“ die Errichtung von sozialem Wohnraum einzuplanen.

Wir hoffen, dass dieser Vorschlag im Gemeinderat eine Mehrheit findet. 

Für die SPD-Fraktion

Sabine Roth, Vorsitzende