Kulturpreis

Träger des von der SPD-Fraktion im Gemeinderat Ditzingen gestifteten Kulturpreises

Im Jahr 1985 genehmigte sich der Ditzinger Gemeinderat eine saftige Erhöhung der Aufwandsentschädigungen. Statt bisher 50 Mark sollte jedes Gemeinderatsmitglied künftig 150 Mark pro Monat erhalten. Die SPD-Fraktion war zwar strikt dagegen, wurde aber überstimmt. Frotzelnde Bemerkungen anderer Fraktionen, die Genossen müssten das ungeliebte Geschenk ja nicht behalten und könnten es entweder an die Stadtkasse zurückgeben oder einem sozialen Zweck zuführen, lösten bei der SPD Überlegungen aus, wie das Geld kommunalpolitisch sinnvoll und zugleich öffentlichkeitswirksam verwendet werden könnte.

Zu den Traditionen der Sozialdemokraten, auch und vor allem der Ditzinger SPD, gehört es, kulturelles Leben in der Gemeinde zu fördern und zu unterstützen. Dabei ist unser Kulturbegriff einerseits nicht beliebig, andererseits aber auch nicht auf die sogenannte anerkannte Kultur im engeren Sinn begrenzt. Als wichtige Beiträge zur kulturellen Entwicklung unserer Gemenschaft sehen wir einerseits eine offene Parteiarbeit und einen kämpferischen, politischen Dialog. Zum vielschichtigen Begriff der Kultur gehört für uns aber andererseits auch eine kreative Auseinandersetzung der Menschen mit sich selbst, mit ihrer Geschichte und mit ihrer materiellen und geistigen Umwelt. Warum also nicht Ditzinger Mitbürgern, die sich für die Kultur am Ort in diesem Sinn engagieren und sich um sie verdient gemacht haben, die öffentliche Anerkennung zuteil werden lassen, die ihnen das offizielle Establishment weitgehend vorenthält?

Die Idee, einen Kulturpreis der SPD Ditzingen zu stiften, war geboren. Den mit 1.000 Mark bzw. 500 Euro dotierten Preis erhielten seit 1986:

 

  • 2021: Thomas Wolf, dafür dass er den Kultur- und Kunstbetrieb der Stadt Ditzingen jahrzehntelang zu immer neuen Höhepunkten geführt und damit den BürgerInnen viel Freude bereitet hat.
  • 2020: CORONA-bedingt konnte leider kein Kulturpreis vergeben werden
  • 2019 Internationaler Garten Ditzingen für die gelebte Integration durch die Förderung vom Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Ländern, Kulturen und Sozialschichten in einem Garten
  • 2018 Asyl- und Integrationskreise in Ditzingen und den Teilorten, die Geflüchteten bei Behördengängen unterstützen und ihnen dabei helfen, hier Anschluss zu finden.
  • 2017 Luciano Moral, der durch sein umfangreiches Schaffen im Atelier, mit Kindern und in Schulen die Verbindung von Kunst, Gesellschaftlichem und Sozialem fördert.
  • 2016 Tierschutz Ditzingen e.V. für sein Ziel und Engagement, Menschen den sach- und artgerechten Umgang mit Tieren beizubringen und Tieren, die ausgesetzt oder vernachlässigt wurden, zu helfen, zu pflegen und bei tierliebenden Menschen dauerhaft unterzubringen.
  • 2015 Förderverein Haus Guldenhof e.V. für sein Ziel und Engagement, Ort und Heim zu integrieren, um gesellschaftliche Teilhabe auch dann zu ermöglichen, wenn man nicht mehr so mobil ist.
  • 2014 Eine-Welt-Verein Ditzingen e.V., der durch seine gemeinnützige Arbeit das Verständnis für andere Völker, Kulturen und Lebensweisen fördert und durch den Verkauf fair gehandelter Produkte die Erzeuger/innen und Kleinproduzenten unterstützt.
  • 2013 Bezirkskantor Andreas Gräsle und Jugendmusikschulleiter Manfred Frank, die durch ihre vielfältigen und kreativen Aktivitäten Musik und Menschen auf besondere Weise zusammenbringen.
  • 2012 Die Lesepaten der Stadtbibliothek Ditzingen
  • 2011 Die "Hauptschulpaten" der Konrad-Kocher-Schule und der Theodor-Heuglin-Schule für ihr ehrenamtliches Engagement bei der Begleitung von Hauptschülern beim Übergang von Schule zu Beruf
  • 2010 Prof. Klaus Graf für sein ehrenamtliches Wirken an unseren Schulen im Bereich der musikalischen Bildung und seinen Einsatz im kulturellen Bereich unserer Stadt
  • 2009 Theodor-Heuglin-Schule für ihr Curriculum Berufswegeplanung
  • 2008 Hubertus Schwinge für sein breites Engagement auf vielen Feldern von Bildung und Kultur in Ditzingen
  • 2007 Arbeitskreis Altes Rathaus Schöckingen für die stadtteilbezogene Kulturarbeit
  • 2006 Städtischer Betriebshof – er schafft die materielle Grundlage für kommunale Kulturarbeit
  • 2005 José Mali für seinen Einsatz für die Orchestermusik
  • 2004 Barbara Fauser für immer neue Ditzinger Kunstprojekte
  • 2003 Ditziput-Team für Förderung der Spielkultur
  • 2002 Ilse Alber für 17 Jahre Literaturkreis Schöckingen
  • 2001 Zeltcafé-Team für neun Jahre Jugendkulturprogramm
  • 2000 Dr. Martin Otter, drei Jahrzehnte Vorsitzender der Jugendmusikschule e.V.
  • 1999 Josef Dorsch und Jens Reimann, für die Ausbildung des musikalischen Nachwuchses
  • 1998 Fritz Häffelein, Hausmeister der GHS Hirschlanden-Schöckingen, für sein Schulprojekt „Nach uns nicht die Sintflut“
  • 1997 die Organisatoren der II. Schulympischen Spiele im Schulzentrum Glemsaue
  • 1996 Christine Brunner, für ihre kulturelle Bibliotheksarbeit
  • 1995 Caritas Lewandowski, für künstlerische Erziehung von Erwachsenen und Kindern
  • 1994 Kommunales Kino, KoKi
  • 1993 Dr. Herbert Hoffmann, Stadtarchivar und Leiter der Volkshochschule
  • 1992 Jugendmusikverein Rockfete
  • 1991 Miteinander – Füreinander, Kulturangebot für Behinderte
  • 1990 Buchhandlung Pan für das Fördern der Buchkultur
  • 1989 Wilhelm Klein, ehrenamtlicher Archivpfleger
  • 1988 Helmut Immendörfer, Ortschronist
  • 1987 Werner Schmidt und Bernd Jaskorski, ehrenamtliche Mitarbeiter des Landesdenkmalamtes
  • 1986 Werner Schumacher, Kirchenmusikdirektor
 

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